Branchenbericht: Deutliches Tief für Druck- und Medienwirtschaft

von Alexandra Oettler (Kommentare: 0)

Den stärksten Produktionseinbruch der Branche seit dem Jahr 1991 wurde durch die Coronakrise verursacht. Dies ist das Ergebnis des aktuellen bvdm-Branchenberichts zur Lage der Druck- und Medienwirtschaft.

Ernste Lage der Druck- und Medienwirtschaft

Der Branchenbericht des bvdm meldet deutliche Auswirkungen der Coronapandemie auf die Druck- und Medienwirtschaft.

  • So lag der Produktionsindex im April 2020 rund 26 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
  • Unterbrechungen der Lockdowns im Laufe des Jahres führten zwar zu einer von Nachholeffekten getriebenen Erholungsentwicklung, dennoch blieb die Produktion im Mittel rund 13 Prozent unter dem Wert von 2019.
  • Besonders gelitten hat demnach die Sparte der Werbedruckerzeugnisse, die rund 37 Prozent der wertmäßigen Produktion aller Drucksachen ausmacht – sie verlor rund 17 Prozent gegenüber 2019.
  • Der Umsatz der Branchenbetriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern fiel im Jahr 2020 ebenfalls um durchschnittlich rund 13 Prozent.
  • Als leichte Stütze zeigten sich die gesunkenen grafischen Papierpreise. Sie fielen im Mittel um 7,2 Prozent, die Preise für Zeitungsdruckpaper notierten 2020 sogar 10,3 Prozent unter Vorjahresniveau.
  • Allein der Etikettendruck legte 2020 zu, er stieg um 0,7 Prozent. Dies begründet sich mit der starken Zunahme des Online- und Versandhandels sowie der verstärkten Nachfrage im Bereich Lebensmittel, Medikamente, Hygieneartikel und einigen anderen Konsumsparten.

Insolvenzwelle blieb 2020 aus

Aufgrund der temporären Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, der coronabedingten Zugangserleichterung zum konjunkturellen Kurzarbeitergeld sowie staatlicher Corona-Hilfszahlungen und anderer (steuerlicher) Wirtschaftshilfen, konnte im Jahr 2020 eine Insolvenzwelle in der Druck- und Medienindustrie verhindert werden.

Die Gesamtzahl der Insolvenzen erreichte 2020 ein Dreijahrestief. Allerdings haben nahezu alle Unternehmen zur Aufrechterhaltung ihrer Liquidität und damit ihrer Geschäftstätigkeit im Laufe des Jahres 2020 Investitionen gestrichen oder zumindest verschoben.

Quelle: Bundesverband Druck und Medien e.V.

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